Demokratische Schulentwicklung

Demokratische Schulentwicklung

Inhalt

Unsere Handlungsbasis

Die Selma-Lagerlöf-Sekundarschule begreift sich als Schule, die Partizipation leben möchte. Demokratische Strukturen sollen in unserer Schule stetig ausgebaut und gemeinsame Gestaltungsspielräume genutzt werden.

Neben den vorhandenen Beteiligungsstrukturen in den Mitbestimmungsgremien sollen explizit auch zu aktuellen Fragestellungen und Entwicklungsanlässen Arbeitskreise und Ausschüsse im Sinne einer Demokratischen Schulentwicklung genutzt werden. Persönliche Expertise, Kompetenzen, Neigungen und Interessen der in diesen neuen Arbeitsgruppen zusammenwirkenden Mitglieder der Schulgemeinde ermöglichen ein gemeinsames Steuern sowie eine größere Prozess- und Ergebnisqualität. 

Besonders als Schule im Aufbau ist die Beteiligung der gesamten Schulgemeinde elementares Fundament einer gelingenden Entwicklungsarbeit. 

 

Unsere Prinzipien 

An der Selma-Lagerlöf-Sekundarschule sollen uns folgende Handlungsprinzipien leiten:

  • Betroffene beteiligen
  • Stärkung der Gremien
  • Ausloten gemeinsamer Gestaltungsspielräume
  • Kompetenzen fördern 
  • Demokratie erfahrbar machen
  • Ressourcen- und zielgruppenorientierte Planung
  • Reflexion von demokratischen Prozessen
  • Qualitätsorientierte Prozesse und kontinuierliche Evaluation

 

Unsere Vorhaben

Über die Gremienarbeit werden immer wieder demokratische Prozesse initiiert, um gemeinsam gute Entscheidungen in der Schulkonferenz für die Schulgemeinde treffen zu können. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Beispiele für demokratisches Handeln im Kleinen wie auch in größeren Vorhaben. Einige dieser Vorhaben sollen hier exemplarisch skizziert werden.

 

Demokratisches Handeln erleben – Wertschätzung erfahren

Für die in der Regel einmal jährlich stattfindende Belobigung von Schülerinnen und Schülern haben Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern zusammengewirkt, um gemeinsam Strukturen und Kriterien festzulegen. Dabei ging es ausdrücklich darum, Kriterien zu definieren, welche neben der schulischen Leistung einen Fokus auf soziales Engagement, dem Umgang mit Vielfalt oder dem Umgang mit Werten und Normen legen. Sowohl die Anzahl der zu belobigenden Schülerinnen und Schüler als auch Belobigungsanlässe konnten so zusammen festgelegt werden. Der gemeinsame Prozess ermöglicht einen Diskurs zur Werteerziehung und zum schulischen Miteinander. Die gegenseitige Wahrnehmung kann geschärft und Toleranz gefördert werden. Im Ergebnis ist die Belobigung geprägt von Vielfalt und Respekt. Die vorgenommenen Schwerpunktsetzungen werden kontinuierlich überprüft und angepasst. 

Gemeinsam gestalten im Mensa-Ausschuss

Im Mensa-Ausschuss wirken Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern zusammen. Diskutiert werden aktuelle Themen, wie die gesunde Ernährung, die Gestaltung der Mensa oder die Nutzung der Mensa im Ganztag. 

So konnte etwa gemeinsam die Farbgestaltung für die Mensa festgelegt und das Mobiliar in Zusammenarbeit mit dem Schulträger bestimmt werden. Die Wandgestaltung zwei großer Wände in der Mensa erfolgte durch einen längeren demokratischen Prozess. Hierbei wurden in einem ersten Schritt Themenvorschläge aller Schülerinnen und Schüler gesammelt. 

Über den Mensa-Ausschuss waren auch die Eltern eingebunden. In einem zweiten Schritt haben die Schülerinnen und Schüler abgestimmt, um ein Gestaltungsthema für die Mensa zu bestimmen. Mit großer Mehrheit hatte sich das Thema „Graffiti“ durchgesetzt. Die Suche nach einem Künstler für die Gestaltung der Mensa führte uns zu dem Künstler Dominik Hebestreit alias „BIRNE“ aus Wuppertal. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler des Mensa-Ausschusses mit Graffitis beschäftigt hatten und selbst Vorentwürfe gezeichnet haben, konnte der Mensa-Ausschuss gemeinsam mit Dominik Hebestreit Gestaltungsoptionen besprechen und die Realisierbarkeit der Wünsche der Schülerinnen und Schüler thematisieren. Im Auftrag der Schüler hat Dominik Hebestreit Vorentwürfe gezeichnet, die vom Mensa-Ausschuss abgenommen worden sind. Sowohl die Auswahl der Texte, die Gestaltung der TAGS, die Farbgestaltung als auch die Gestaltung durch Zusatzfeatures - wie die Obstauswahl um das TAG - wurden von den Schülern selbst bestimmt. Im Mensa-Ausschuss haben Lehrinnen und Lehrer sowie Eltern bei diesem speziellen Gestaltungspart eher beratend agiert. Der Prozess der Mensa-Gestaltung wurde von den beteiligten Akteuren im Nachgang als sehr demokratisch bewertet.

  

Mitarbeit am Medienkonzept

Ganz aktuell haben sich Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern für die Mitarbeit am Medienkonzept der Schule gemeldet. Eltern können hier einerseits ihre fachliche Expertise beisteuern, andererseits beraten sie aber auch klar als Experten für ihre Kinder. Medienerziehung kann nicht allein in der Schule erfolgen. Sie erfolgt immer im guten Zusammenwirken mit dem Elternhaus. Gemeinsame Normen und Werte gilt es auszuhandeln und die Eigenverantwortung – besonders der Kinder – in den Fokus zu rücken. Unsere Schülerinnen und Schüler haben ein hohes Interesse an der Digitalisierung und sie bringen nicht selten profunde Kenntnisse mit. Ihre Anliegen und ihre Entwicklungsvorschläge determinieren den Prozess, ihre Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung bestimmt die Qualität der Ergebnisse im Bereich der Medienerziehung.

 

Demokratie-Projekt

Erstmalig konnten im Jahr 2019 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Frau Okroy aus dem Amt für Jugendförderung der Stadt Selm und tätig im Jugendzentrum Sunshine an einem Demokratie-Projekt teilnehmen. In dem Pilot-Projekt konnten die Schülerinnen und Schüler durch Probehandeln demokratisches Handeln erfahren. Projektziel war es, demokratisch die Verwendung von Fördermitteln im Sinne aller Schülerinnen und Schüler der Schule zu planen. Die SV der Schule hat hier sowohl als Gremium agiert als auch den Gang zur Wahlurne für alle Schülerinnen und Schüler organisiert. Die Schule hofft nach dem positiven Start auf ein regelmäßiges Demokratie-Projekt.

 

Zukünftiges Handeln

Demokratische Schulentwicklung ist ein stetiger Prozess. Die Bereitschaft zum Lernen voneinander wie auch das Entwickeln gemeinsamer Haltungen und der Ausbau von Kompetenzen sind sowohl als Gelingensbedingungen wie auch als Ergebnisse zu betrachten. Wir wollen an der Selma-Lagerlöf-Sekundarschule eine Demokratische Schulentwicklung über die Gremienarbeit hinaus etablieren. Gemeinsame Entwicklungsziele und Entwicklungsvorhaben sollen auf demokratischem Weg erreicht werden.

Neben der Medienerziehung ist die Stärkung der Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler ein nächstes großes Entwicklungsziel. Auch hier sollen im kommenden Jahr Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern zusammenarbeiten, um optimal die gemeinsamen Ziele festzulegen und den Entwicklungsprozess gemeinsam zu gestalten.

 

Qualitätsentwicklung

Im Rahmen der Demokratischen Schulentwicklung werden die Entwicklungsziele und Vorhaben zielgerichtet bearbeitet, die Teil des Schulprogramms der Selma-Lagerlöf-Sekundarschule sind und somit sowohl mit dem Leitbild als auch den Entwicklungsschwerpunkten korrespondieren. 

Eine Überprüfung, Abstimmung und Fortschreibung der Konzepte zu den Vorhaben bzw. Entwicklungszielen erfolgt regulär über die schulischen Gremien. Eine Evaluation soll gemäß der festgelegten Evaluationsschwerpunkte und Evaluationszeiträume erfolgen.